Eine Chance für einen nachhaltigen Umgang mit Wasser bietet die Aufbereitung und Wiederverwendung von Abwasser direkt am Standort des Verbrauchers (zero-liquid-discharge). Allerdings sind die dafür notwendigen Anlagen zur Wasseraufbereitung sehr komplex. Über den Tag fällt das Abwasser in sehr unterschiedlichen Mengen an und auch die Art der Verschmutzung variiert. Zudem muss die Wasserbehandlung in den Wasserkreislauf des Nutzers integrierbar sein.
Ziel des Projekts „ZeroLiKh“ ist, die Aufbereitung und Wiederverwendung von Wasser in einem Krankenhaus-Setting zu prüfen. Die im Projekt geleistete Entwicklungsarbeit kann mittel- bzw. langfristig dazu beitragen, solche zero-liquid-discharge-Ansätze auch in anderen Bereichen wie Industrie oder auch Privathaushalten zu implementieren.
Im ersten Schritt wird untersucht, an welchen Orten im Krankhaus (beispielsweise Labore oder Patientenzimmer) welche Mengen an Abwasser anfallen und welche Art der Verschmutzung vorliegt. Je nach Bereich, in dem das Abwasser anfällt, kann es zu unterschiedlichen Verunreinigungen kommen, für die die Abwasserbehandlung einzeln anzupassen ist. In einem Krankhaus spielen unter anderem Arzneimittel, die über Verdauung und Ausscheidung ins Abwasser gelangen können, eine besondere Rolle.
Im Projekt werden die unterschiedlichen Abwasserströme hinsichtlich Verschmutzungsart, Qualität und Quantität an Schadstoffen mit neu- und weiterentwickelten Analysemethoden untersucht. In einem weiteren Schritt werden Verfahren und Technologien zur selektiven Abwasserbehandlung von unterschiedlich verschmutzen Abwasserströmen entwickelt.
Durch diesen Ansatz besteht die Möglichkeit, Abwassermengen zu reduzieren bzw. abwasserfreie Bereiche zu schaffen und den Wasserbedarf zu reduzieren. „ZeroLiKh“ trägt damit dazu bei, Prinzipien der Kreislaufwirtschaft im Bereich der Wassernutzung im Krankenhaus langfristig zu etablieren.
