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Diskussion über die Entwicklung einer Soziologie des Wassers mit Prof. Dr. Hartmut Rosa
Im Mittelpunkt des von Prof. Dr. Hartmut Rosa geleiteten Kolloquiums an der Universität Jena steht im Wintersemester 2024/25 die Entwicklung einer Soziologie des Wassers. Gemeinsam mit Soziolog:innen und Studierenden wird regelmäßig über sozial- und kulturwissenschaftliche Perspektiven auf das Thema Wasser diskutiert. Während am 27. November Prof. Dr. Caroline Rosenthal („WaKu“) einen Vortrag zu „,Storied Water‘ in den Blue Humanities und dem New Materialism“ hielt, widmete sich die Sitzung am 4. Dezember einem entstehenden Artikel, der erste Ansätze für eine Soziologie des Wassers skizziert.
Der Artikel entsteht in Zusammenarbeit der Projekte „QuaWaKon“, „WatAs“ und „LeWa“ (Sarah Christel, Dr. Diana Lindner und Dr. Alexis Gros) und greift drängende Fragen des Klimawandels auf und entwickelt neue theoretische Zugänge. Im Kolloquium wurde auf Vorschlag von Prof. Dr. Hartmut Rosa über den Verlust ontologischer Sicherheit diskutiert: „Wasser war immer da, weil es regelmäßig geregnet hat, aber das ist jetzt nicht mehr so“, so Rosa. Daraus entstehen ganz grundlegende neue Herausforderungen für das Wassermanagement, die eine hohe soziale Sprengkraft haben und dringend von der Soziologie bearbeitet werden müssen. Dabei zeigte sich, dass lokale Herausforderungen des Wassermanagements, wie sie im ThWIC erforscht werden, auf vielfältige Weise mit globalen Dynamiken verbunden sind. Der klimabedingte Anpassungsdruck beim Wassermanagement kann somit nur vor dem Hintergrund des übergeordneten Diskurses über die Folgen des Anthropozäns umfassend analysiert werden.
Durch die Diskussion wurde deutlich, dass der Wasserkreislauf nicht mehr allein durch naturwissenschaftlich-technische Prozesse beschrieben werden kann. Vielmehr zeigt sich, dass die tiefgreifenden Eingriffe durch Infrastrukturbau, den Wasserkreislauf vieler Orten so verändert haben, dass die Folgen für Natur und Mensch zunehmend unvorhersehbar werden. Mit dieser Unsicherheit umzugehen, muss gelernt werden.
Vorlesungszeit:
Donnerstags 10 bis 11 Uhr
Vorlesungsfreie Zeit: