Drohnenansicht eines kontaminierten Flusses

Nicht in Gold aufzuwiegen

Artikel zum Projekt "WatAs" der Wismut GmbH
Drohnenansicht eines kontaminierten Flusses
Foto: Adobe Stock
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Meldung vom:

Was sich (nicht) in Gold aufwiegen lässt. Bergbau und Wasser-Ressourcen:

Ein deutsch-südafrikanischer Vergleich.

Im Rahmen des Thüringer Wasserinnovationsclusters (ThWIC) analysiert die Wismut GmbH im Forschungsprojekt WatAs quantitativ die Kosten des Uranbergbaus in Bezug auf Wasserressourcen sowohl am Standort Aue als auch in einem ehemaligen uranproduzierenden Goldbergbaugebiet in Südafrika. In der Zeitschrift DIALOG der Wismut GmbH ist zum Projekt ein Artikel erschienen:

Obwohl Bergbau in der Regel weniger als 5 % des nationalen Wasserbedarfes beansprucht, sind damit verbundene Eingriffe in den Wasserhaushalt auf lokaler und regionaler Ebene oft enorm. Südafrika weist hier den weltweit größten bergbaulichen Wasserknappheit-Fußabdruck auf. Konzepte wie der Wasser-Fußabdruck, virtuelles Wasser und das Global Water Reporting wurden Anfang dieses Jahrhunderts zur besseren quantitativen und qualitativen Überwachung von Wasserkreisläufen entwickelt. Seit Kurzem gehören auch das Water-Accounting (standardisierte Wasserbuchhaltung) und Life-Cycle-Assessments (Lebenszyklusanalysen) dazu.

Im Verbundprojekt arbeitet die Wismut GmbH zusammen mit dem Institut für Soziologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der EurA AG an der Anwendung des Water-Accountings auf die Wasserproblematik. Im Teilprojekt der Wismut GmbH geht es konkret um die Bewertung bergbaulicher Eingriffe in einem deutsch-südafrikanischen Vergleichsprojekt.

Ziel ist es, den Uranbergbau in der Grube Schlema-Alberoda mit dem uranproduzierenden Goldbergbau Südafrikas im Western Basin, westlich von Johannesburg zu vergleichen. Bei vielen Ähnlichkeiten wie Förderzeitraum, Abbauteufe und Grubenvolumina etc. unterscheiden sich die Standorte neben den naturräumlichen Gegebenheiten und rechtlichen Rahmenbedingungen insbesondere in der Art der Flutung. Am Ende der Erzgewinnung werden in den Gruben die Pumpen der für den Betrieb wichtigen Wasserhaltung abgeschaltet. Dabei füllen sich die Grubengebäude mit Wasser und der Wasserspiegel hebt sich automatisch auf seinen natürlichen Stand. Die Grube Schlema-Alberoda wurde gesteuert über 17 Jahre und im Western Basin in nur vier Jahren unkontrolliert geflutet. Letzteres führte über Jahre hinweg zu unkontrollierten Austritten hochkontaminierter, saurer Grubenwässer (pH-Wert 3 wie Essig) mit erheblichen Folgeschäden in den betroffenen Vorflutern und Ökosystemen. Trotz diverser Maßnahmen, darunter die Neutralisierung durch Kalkung, die erst 2006 begann, ist der Fluss Tweelopie Spruit durch hohe Sulfatgehalt, Calcium, Magnesium, Kobalt, Uran und Eisen ökologisch sehr beeinträchtigt. In manchen Jahren führen außergewöhnlich hohe Sommerniederschläge zu erheblichen ökologischen Schäden, die durch den Metallgehalt des Flusswassers für einige Kilometer messbar sind. Nicht zuletzt bedroht das saure Wasser nicht nur Teile des wichtigsten dolomitischen Grundwasserreservoirs Südafrikas, sondern auch die reichste Fossilien-Fundstätte der Welt für frühe Menschen-Verwandten bei den Sterkfontein Karsthöhlen (UNESCO-Weltkulturerbe), nordwestlich von Johannesburg.

Anhand des Vergleichs der beiden Standorte sollen im Forschungsprojekt die wasserbezogenen Auswirkungen bergbaulicher Eingriffe mittels der Methodik des Full-Cost-Accountings (Vollkostenrechnung) quantifiziert werden. Dabei sollen insbesondere bisher nicht berücksichtigte (versteckte bzw. ausgelagerte) Folgekosten sichtbar werden. Dies ist vor allem für die umfassende Bewertung von Auswirkungen neuer Bergbauprojekte in den überwiegend wasserarmen Rohstofferzeugerländern des globalen Südens von Bedeutung. Darüber hinaus soll das Projekt aber auch eine verbesserte Kosten-Nutzen-Einschätzung des langzeitlichen, nachbergbaulichen Wassermanagements, unter anderem auch an Wismut Standorten, ermöglichen.

Den vollständigen Artikel finden Sie unter:

https://www.wismut.de/de/Dialog.phpExterner Link

 

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