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Veröffentlichung von Dr. Samira Lambertz zum Projekt KontiMonit
Das ThWIC-Projekt KontiMonit beschäftigt sich unter anderem mit der elektrochemischen Bestimmung des chemischen Sauerstoffbedarfs (CSB) im Wasser. Dieser Summenparameter beschreibt hauptsächlich die Verschmutzung durch organische Stoffe. Die neu entwickelte Methode soll die bisherige Standardmethode ersetzen, da diese toxische und umweltschädliche Chemikalien verwendet und durch eine lange Messzeit keine Echtzeitbestimmung erlaubt.
Obwohl es bisher in der Praxis keine Methode gibt, bei der die Wasserprobe wie in der Standardmethode oxidiert wird, ist die elektrochemische Bestimmung des CSB keine völlig neue Idee. Sie wird bereits seit einigen Jahren im Bereich der Wasseranalytik erforscht. Dr. Samira Lambertz hat bis Ende letzten Jahres im Projekt KontiMonit gearbeitet und zu diesem Thema promoviert. Sie hat, zusammen mit Dr. Patrick Bräutigam, Dr. Marcus Franke und Prof. Dr. Michael Stelter, im Mai ein Review-PaperExterner Link zum Stand der Forschung veröffentlicht.
In dieser Veröffentlichung wird beschrieben, dass es zwar bereits einige Forschung zu den verwendbaren Elektrodenmaterialien, elektrochemischen Methoden und Versuchsaufbauten gibt, jedoch noch einige Einschränkungen hinsichtlich der Vergleichbarkeit und Anwendbarkeit der Methoden bestehen. Ein wichtiger Punkt ist, dass zur Untersuchung der Methode meist nur einzelne organische Stoffe verwendet werden, obwohl die Methode letztlich in der Lage sein muss, den CSB unabhängig vom Stoff zu bestimmen. Zudem wird vorgeschlagen, den Evaluationsprozess zu vereinheitlichen, insbesondere in Bezug auf die untersuchten analytischen Parameter, Substanzen und Interferenzen sowie die Untersuchung von Realwasserproben.
Durch eine gründliche und vergleichbare Evaluierung wäre es möglich, verschiedene Methoden für unterschiedliche Anwendungsbereiche zu identifizieren, wie z.B. die Untersuchung von Oberflächengewässern und die Überwachung von Kläranlagen.
Das Projekt KontiMonit schlägt nun die Brücke von der Laborforschung zur praktischen Anwendung. An der Friedrich-Schiller-Universität wird die Methode zur CSB-Bestimmung zusammen mit dem Zweckverband JenaWasser für die Anwendung in Kläranlagen weiterentwickelt, und mit dem Umweltamt Bielefeld wird sie für die Indirekteinleiterüberwachung optimiert. Darüber hinaus arbeiten die Projektpartner DiaCCon, iks Computersysteme und Fraunhofer IKTS an einem Gerät, das für die automatisierte Messung geeignet ist, während ifesca versucht, die Echtzeit-Daten zur Prognose der Wasserverschmutzung zu nutzen.
Das Review Paper finden Sie hier:
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2666821124000334?via%3DihubExterner Link
Mehr Informationen zum Projekt KontiMonit gibt es hier: